McKinsey, Boston Consulting, Bain und die Big Four: Drei US-Unternehmen und die Beratertruppen der vier Prüfungsriesen dominieren die Consultingindustrie. Dass mittelgroße Beratungsfirmen europäischen Ursprungs durchaus Chancen haben, sich gegenüber diesen mächtigen Konkurrenten zu behaupten, zeigt das Beispiel Horváth & Partners.
Horváth & Partners hat seinen Hauptsitz in Stuttgart. Die Beratungsgruppe beschäftigt mehr als 600 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Rumänien, Ungarn, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Zum Vergleich: Für McKinsey & Company arbeiten weltweit rund 9000 Beschäftigte in über 60 Ländern rund um den Globus. Laut Schätzung des Hamburger Manager Magazins erzielte der Branchenprimus 2015 einen Umsatz von 8,4 Milliarden US-Dollar – umgerechnet rund 7,4 Milliarden Euro.
Um Global Playern wie McKinsey besser Paroli bieten zu können, hat sich Horváth & Partners dem Beraternetzwerk „Cordence Worldwide“ angeschlossen. Zudem hat das Führungsteam um Firmensprecher Michael Kieninger (Foto links) das Dienstleistungsangebot in den vergangenen Jahren systematisch gestrafft. Horváth & Partners konzentriert sich heute auf die Themen Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung.
Vom Konzept bis zur Verankerung in den IT-Systemen
Hier wolle man Weltspitze sein, sagt Kieninger selbstbewusst. Dabei begleiten Kieningers Consultants ihre Kunden – meist Großunternehmen und ambitionierte Mittelständler – von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis hin zur Verankerung der Konzepte in Prozessen und IT-Systemen.
Das Angebot der Schwaben wird offensichtlich gut angenommen: Wie ein Sprecher von Horváth & Partners auf Anfrage von ConsultingStar mitteilt, hat die Beratungsgruppe im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 31. März 2016) mit 465 Beratern rund 132 Millionen Euro Umsatz erzielt. Das ist ein Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr. 2014/2015 hatte das Unternehmen mit 441 Beratern rund 122 Millionen Umsatz erwirtschaftet.
Nicht nur auf dem Heimatmarkt erfolgreich
Dabei sind die Stuttgarter keineswegs nur in Deutschland erfolgreich, sondern auch im Ausland. So ist Horváth & Partners in den letzten Jahren vor allem in der Schweiz stark gewachsen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen sein dortiges Beraterteam fast verdoppelt.
Dort steht Horváth & Partners aber jetzt vor der Herausforderung, an die Erfolge des kürzlich ausgeschiedenen Schweizer Statthalters Andrew Mountfield anzuknüpfen, der zwölf Jahre lang für Horváth gearbeitet und dabei erheblich zum Auf- und Ausbau des Schweizer Geschäfts beigetragen hatte.
Die Stabübergabe scheint Helmut Ahr (Foto), der im Vorstand der Horváth AG für die Region Schweiz zuständig ist, gut organisiert zu haben: Am 1. Januar trat Ulrich Teuscher die Nachfolge von Mountfield an. Der 41-jährige Schweizer war 2006 vom Handelsunternehmen Migros zu Horváth & Partners gekommen und im April 2014 zum Partner ernannt worden.
Auch die jüngsten Personalentscheidungen deuten darauf hin, dass die Stuttgarter weiter auf Expansionskurs steuern.
Vier weitere Berater zu Partnern ernannt
So wurden zum 1. April vier weitere Berater zu Partnern ernannt. Neu im Führungskreis sind Stefan Bergsmann, Geschäftsführer der Horváth-Niederlassung in der österreichischen Hauptstadt Wien, Heiko Fink, Leiter des Business Segments Organisation für die Produzierende Industrie, Stefan Tobias, Leiter des Business Segments Funktionales Reporting, Finanzreporting und Konsolidierung, sowie Gábor Vida, Leiter des Competence Centers für die Branchen Chemie, Öl und Pharma in Ungarn.
„Wir freuen uns sehr, diese vier hochgeschätzten Kollegen mit ihren herausragenden Kompetenzen und unternehmerischen Leistungen nun im obersten Führungskreis zu haben“, sagt Kieninger.
4. April 2016 / Firmenfoto: Horváth & Partners / Text: pan
Weitere Informationen über Horváth & Partners finden Sie hier sowie unter dem Stichwort Horváth im Nachrichtenarchiv von ConsultingStar.