Die gute Nachricht zuerst: Das Schweizer Unternehmen Egon Zehnder, einer der führenden Anbieter von Executive Search und Leadership Advisory, hat im letzten Jahr 50 neue Consultants eingestellt. Gemessen an der Gesamtzahl der Berater von nunmehr 425 ist das ein beeindruckendes Plus von weit über zehn Prozent. Weniger beeindruckend sind jedoch die Umsatzzahlen der in Zürich ansässigen Firma.
Laut einer heute veröffentlichten Firmenmitteilung ist Egon Zehnder im Geschäftsjahr 2016 um lediglich 2,8 Prozent gewachsen. Der Gesamtumsatz belief sich demnach auf 639,5 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet etwa 597 Millionen Euro.
Wettbewerb hat besser abgeschnitten
Zum Vergleich: Der börsennotierte US-Wettbewerber Heidrick & Struggles hatte unlängst bekannt gegeben, dass sein Umsatz 2016 um 51,2 Millionen US-Dollar auf 582,4 Millionen US-Dollar geklettert sei. Das sind fast zehn Prozent mehr als 2015, wo der Umsatz noch 531,1 Millionen US-Dollar betragen hatte.
Die wichtigsten Kunden von Egon Zehnder sind Finanzdienstleister, Industrie-Unternehmen und Hersteller von Konsumgütern. Auf diese Gruppen entfallen gut zwei Drittel des Zehnder-Geschäfts. Unter ferner liefen rangieren Klienten aus den Branchen Telecoms & Communications, Life Science und Services.
Kerngeschäft der Schweizer Berater ist und bleibt Executive Search - die systematische Suche nach Spitzenpersonal. Auf diesen Bereich entfallen knapp drei Viertel des Gesamtumsatzes der Firma. Die Mitteilung enthält keine Information darüber, ob Zehnders Headhunter 2016 mehr Honorar kassiert haben oder weniger.
Wachstum jenseits des Kerngeschäfts
Im Gegensatz dazu heißt es, dass die Umsätze in den anderen Geschäftsbereichen, Board Consulting (Suche und Beurteilung von Verwaltungsräten und anderen Managern) CEO Succession sowie Assessment & Development (Beurteilung und Entwicklung von gesamten Führungsgremien, sowie Talent Management) im Jahr 2016 kontinuierlich gewachsen seien.
Eine deutliche Zunahme der Nachfrage registrierten die Berater nur auf den Gebieten Digital und Schaffen innovativer Unternehmenskulturen sowie Diversity.
Stark in Europa
Bei der geographischen Verteilung haben sich die Gewichte nur minimal verschoben: Egon Zehnder erzielt weiterhin rund die Hälfte seines Umsatzes in Europa. Und: Das Geschäft ist sowohl auf dem Alten Kontinent als auch in den USA weiter gewachsen. Über die Umsatzentwicklung in Asien und Afrika schweigt sich Egon Zehnder dagegen aus.
Eines der umsatzstärksten Länder dürfte Deutschland sein. Laut Angaben von Egon Zehnders Deutschlandchef Michael Ensser gegenüber ConsultingStar haben die Headhunter 2016 hierzulande knapp 90 Millionen Euro Honorar kassiert, rund acht Millionen oder etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr, wo es noch 82 Millionen Euro gewesen waren.
----------------
9. März 2017 / pan