Matthäus, Markus, Lukas – Stephan? Die Manager des Freiburger Medienkonzerns Haufe hatten vermutlich nichts mit den vier Autoren der Frohen Botschaft im Sinn, als sie Stephan Grabmeier einen Job-Titel zugestanden, den das Computermagazin Chip zu den „zehn dämlichsten der Welt“ zählt. Beim Kölner Beratungshaus Kienbaum wird der 46-jährige Betriebswirt jedenfalls demnächst als „Chief Innovation Officer“ arbeiten.
Grabmeier (Foto) wechselt zum 1. Januar 2018 von der Haufe Group zu Kienbaum. Laut einer aktuellen Firmenmitteilung soll er in seiner neuen Funktion „die Entwicklung von innovativen und digital getriebenen Kundenservices“ vorantreiben. Gleichzeitig wird sich Grabmeier um die Betreuung der sieben Kienbaum-Portfoliounternehmen kümmern, die über die Beteiligungsgesellschaft Highland Pine Investment gesteuert werden. Damit nicht genug: Grabmeier soll auch „strategische Kooperationen“ aufbauen und „die Vernetzung zur Haufe Group“ fortführen.
„New-Work-Überzeugungstäter“
„Wir freuen uns sehr, mit Stephan Grabmeier einen echten New-Work-Überzeugungstäter gewonnen zu haben“, sagt Fabian Kienbaum. Er sei davon überzeugt, dass Grabmeier in seiner neuen Funktion nicht nur die Entwicklung von Kienbaum selbst vorantreiben, sondern auch für die Kunden des Beratungshauses „entscheidende Wertbeiträge“ liefern könne, so der Co-CEO von Kienbaum Consultants International.
Laut Kienbaum habe Grabmeier bei Haufe maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die schweizerische Tochtergesellschaft Haufe-umantis von einem reinen Softwareanbieter zu einer „Transformation Company“ gewandelt habe – bei einem Umsatzplus von mehr als 50 Prozent. Zuvor sei Grabmeier über vier Jahre lang Head of Culture Initiatives bei der Deutschen Telekom gewesen.
Als Redner jedoch haut der Protegé des ehemaligen Telekom-Personalvorstands und heutigen FDP-Bundestagsabgeordneten Thomas Sattelberger keinen vom Hocker: Gerade einmal 71 Abonnenten hat Grabmeier beim Internet-Portal youTube, obwohl er dort seit 2008 Videos veröffentlicht. Bleibt zu wünschen, dass Kienbaums künftiger Chef-Innovator bei den Kölner Beratern mehr Anklang findet.
25. Oktober 2017 / Text: pan / Firmenfoto Grabmeier: Haufe