Kaum gegründet, schon auf Einkaufstour: Anfang Januar hatte der britische Medien- und Werbekonzern WPP einige seiner Tochtergesellschaften zu einem Beratungsunternehmen zusammengelegt – sozusagen als Antwort auf die zahllosen Übernahmen von Digital-Agenturen durch bekannte Consultingfirmen. Jetzt gibt Kantar Consulting die Übernahme eines Spezialisten für die Beratung rund um das Thema Markenstrategie bekannt.
Die börsennotierte WPP Group gehört mit über 200.000 Beschäftigten, über 3000 Büros in 112 Ländern und einem Umsatz von über 14 Milliarden Pfund (rund 16 Milliarden Euro) zu den internationalen Schwergewichten der Werbebranche. Die Kantar Group ist die Marktforschungssparte von WPP. Mit seinen 13 Tochtergesellschaften und etwa 30.000 Mitarbeitern gilt Kantar als das zweitgrößte Marktforschungsunternehmen der Welt.
Neue Wachstumsstrategien
Die bisher selbständigen Einheiten Kantar Added Value, Kantar Futures, Kantar Vermeer und Kantar Retail hatte WPP Anfang Januar zu Kantar Consulting zusammengelegt. Die Experten von Kantar Consulting sollen für ihre Kunden neue Wachstumsstrategien entwickeln und ihnen bei der Umsetzung helfen – bis in die Verkaufsregale hinein, wie WPP in einer Mitteilung an die Medien betont.
Die 2010 gegründete Consulting Boutique Mash unterhält Büros in London und New York und beschäftigt lediglich rund 25 Mitarbeiter. Kantar Consulting dürfte es bei dem Kauf vor allem auf die Kunden von Mash angesehen haben. Hierzu gehören unter anderem der US-Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson, der koreanische Elektronikkonzern Samsung, der Waschmittelhersteller Unilever und der Softdrink- und Lebensmittel-Produzent PepsiCo.
„Großes Potenzial“
Bart Michels, Chef der Brand & Marketing Practice bei Kantar Consulting in Europa, freut sich über das „große Potenzial“ von Mash. Der Kauf von Mash unterstreicht laut Michels den Willen von Kantar Consulting, die Regeln von Angebot und Nachfrage neu zu schreiben und seinen Kunden zu helfen, auf Wachstumskurs zu gehen.
Das Investment von Kantar Consulting verschaffe Mash mehr Möglichkeiten, sagt Conrad Persons, Chef von Mash. Dies nicht nur in geografischer Hinsicht, sondern auch mit Blick auf die Entwicklung neuer Angebote, so Persons.
25. Januar 2018 / Text: pan / Bild: Kantar Consulting