Name des Kunden: Naturpark Nordeifel
Name des Projektes: Qualitätsoffensive Naturzentren
Projektbeschreibung:
Die Qualitätsoffensive Naturzentren unterstützt die Einrichtungen in der Erlebnisregion Nationalpark Eifel. Im Projekt sind 17 Partner involviert, deren Aktionsgebiet sich auf 10 Kommunen in 3 Kreisen erstreckt. Ziel der Qualitätsoffensive ist
: die Verbesserung der Koordination und Abstimmung zwischen den beteiligten Einrichtungen
: die Erschließung weiterer Nachfragepotenziale
: die Erhöhung der Angebotsqualität
: die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Übergeordnetes Projektziel ist die gemeinsame Stärkung der beteiligten Naturzentren vor allem durch eine gemeinsame, vernetzte Vermarktung als touristisches Gesamtangebot. Die einzelnen Einrichtungen unterscheiden sich sehr in der Angebotsstruktur, in ihrer Finanz- und Personalausstattung sowie hinsichtlich der Trägerschaft und Organisationsstruktur.
Das Projekt beinhaltet als Teilmaßnahme eine individuelle Profilanalyse der einzelnen Zentren mit inhaltlichem Schwerpunkt auf den Zielgruppen, der Marketingstrategie, dem Angebots- und Produktspektrum sowie den vorhandenen und potenziellen Netzwerk- und Kooperationsstrukturen. Die Profilanalyse ist Grundlage von Handlungsempfehlungen für eine auf das jeweilige Leistungsvermögen der Einrichtung abgestimmte Profiloptimierung im Gesamtnetzwerk der Zentren in der Nordeifel.
Im Rahmen des bestehenden Projekts übernimmt stratum folgende Funktionen:
: Konzeptionelle und methodische Beratung der Projektleitung
: Erstellung von Expertisen und Handlungsempfehlungen
: Unterstützung zentraler Veranstaltungen.
Name des Kunden: ElbSchloss Bleckede
Name des Projektes: Den Zielmarkt entdecken
Projektbeschreibung:
Das ElbSchloss Bleckede ist 2002 gegründet worden. Die Einrichtung ist in fünf Bereichen aktiv: Das ElbSchloss ist Informationszentrum für das Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“, Veranstalter von Umweltbildungsprogrammen, vor allem für Kindergärten und Schulen, Touristinformation für die Region, Kulturveranstalter (im Mittelpunkt steht das „ElbSchloss Festival – Mittsommer in Bleckede“) und es ist ein Akteur in der Regionalentwicklung (u. a. als Projektträger für LEADER+-Projekte). Als das stratum®-Team die Einrichtung zu Beginn des Jahres 2006 beriet, war eine schwierige Phase noch nicht ganz überwunden.
Auch bedingt durch Personalprobleme konnte der Anstieg der Besucher-zahlen aus den ersten beiden Jahren nicht gehalten werden. Auffällig war, dass die Produktentwicklung – also die Konzeption von Angebotsprogram-men etc. – sehr viel weiter fortgeschritten war als das Marketing und die Organisation. In der Analyse wurden dafür mehrere Gründe gefunden:
Eine Ressourcenknappheit im Marketing verhinderte, dass Produktent-wicklung und Marketing sich zeitlich parallel entwickeln konnten.
Die neu konzipierten Angebote der Programmpalette konnten nicht reibungslos in ein Vermarktungskonzept integriert werden.
Die aus zwei Organisationen zusammengeführten Bereiche „Tourismus“ und „Umweltbildung“ waren noch nicht so weit zusammengewachsen, dass die darin liegenden Synergieeffekte genutzt werden konnten.
Die Aufgabenpalette des ElbSchlosses ist in den ersten Jahren stärker gewachsen als ursprünglich gedacht, wodurch die Organisationsent-wicklung zurückblieb und teilweise auch Zielkonflikte entstanden.
Eine solche Situation ist nicht untypisch für Einrichtungen, in denen ein hoch motiviertes Team aufgabenbezogen arbeitet. Überspitzt könnte man meinen, dass unter solchen Umständen Marketing durch Pressearbeit,
Betriebswirtschaft durch Engagement und Organisationsentwicklung durch Teamgeist ersetzt werden. Da solche Einrichtungen durchaus hohe Marktpotenziale besitzen, kann strategische Beratung helfen, das richtige Gleichgewicht der Erfolgsfaktoren herzustellen.
Mehr zu diesem Beratungsprozess lesen Sie im Buch "Nachhaltigkeit ist Veränderung", ISBN 978-3-503-12071-0.
Name des Kunden: Naturschutzstation Malchow (Berlin)
Name des Projektes: Öko-Lifestyle am Rand der Metropole
Projektbeschreibung:
Die Naturschutzstation Malchow befindet sich im Lichtenberger Stadtrandgebiet zwischen großen geschlossenen Wohnkomplexen und einer Reihe erhaltenswerter Naturareale mit einem großen Artenspektrum an Flora und Fauna. Die Lage am Rand der Großstadt Berlin führt wohl dazu, dass dort seit Bestehen der 1992 gegründeten Einrichtung der Na-turschutz nie den Menschen ausgeschlossen hat. „Tiere und Pflanzen beobachten oder einfach die Seele baumeln lassen“ – so beschreibt das
Team um Beate Kitzmann auf der Website der Naturschutzstation die gleichberechtigte Alternative für die Nutzer des Terrains. Dieses Terrain ist stetig gewachsen und umfasst – ungewöhnlich für eine Naturschutz-einrichtung – auch einen landwirtschaftlichen Betrieb, unter anderem mit etwa 80 Rindern, die im Naturschutzgebiet grasend wertvolle Biotope pflegen. Diese Rinder, seit 2001 mit Bio-Siegel nach EU-Richtlinien versehen, werden auch geschlachtet und vermarktet und vom innovati-
ven Team der Naturschutzstation inzwischen als Teil eines breit angelegten, ökologisch und saisonal ausgerichteten Bio-Büffets angeboten.
Strategische Beratung ist in solchen Einrichtungen willkommen, weil das Bewusstsein, dass die eigene Existenz von marktkonformem Verhalten abhängt, bereits erkannt wurde. Die Naturschutzstation ist auf dem Weg, ihren hohen Wert zu erkennen, den sie für das Lebensgefühl der Menschen
in ihrer Region hat, und diesen Wert gezielt in Kundennutzen umzu-setzen. Der Erfolg hängt sowohl von der Qualität der Produkte als auch von der Kommunikation mit den Kunden ab. Auf diesen beiden Beinen hat die Naturschutzstation in Malchow inzwischen einen festen Stand.
Mehr zu diesem Beratungsprozess lesen Sie im Buch "Nachhaltigkeit ist Veränderung", ISBN 978-3-503-12071-0.
Name des Kunden: Landvolkshochschule Petersberg
Name des Projektes: Der Zusatznutzen eines spirituellen Ortes
Projektbeschreibung:
Die katholische Landvolkshochschule auf dem Petersberg in der Nähe von München weist eine verhältnismäßig flache Hierarchie auf. Die Direktion und die operativen Geschäftsbereiche stehen in intensivem Kontakt untereinander. Deshalb war es auch möglich, dass der Referent für Land-wirtschaft und Umwelt seine Kolleginnen und Kollegen davon überzeugen konnte, zumindest mit einem zweitägigen Einstiegs-Workshop strategische Entwicklungsfragen des Hauses zu diskutieren. Zentrales Thema der kurzen Strategieberatung auf dem Petersberg war der Zusammenhang zwischen Programmstruktur und Kundenorientierung. Es fiel sehr schnell auf, dass die insgesamt zehn Bereiche des pädago-
gischen Veranstaltungsprogramms nicht einer Bereichsstruktur mit einer personell eindeutigen Zuordnung entsprechen. Die nach außen kommunizierte Themenstruktur war sehr flexibel und wurde teilweise von Jahr zu Jahr verändert. Dadurch hatte die bestehende Programmstruktur nicht den optimalen Orientierungswert für die Kunden. Von den Teilnehmern des Workshops wurde festgestellt, dass die Kunden erst nachdem sie einmal da waren, wissen, was die Besonderheit des Anbieters ausmacht.
Nach dem Beratungsworkshop wurde die Zahl der Programmbereiche auf
fünf reduziert und man beschäftigte sich intensiver mit dem tatsächlichen Kundennutzen des Angebots. Insbesondere die im Workshop ange-sprochene Frage nach dem Zusatznutzen, den der Petersberg als ein besonderer Ort am Rande der Großstadt zu bieten vermag, wurde weiter diskutiert. Wenn man heute auf der Website der Landvolkshochschule nachsieht, stößt man auf den dezidierten Versuch, diesen Zusatznutzen zu kommunizieren: „Die reizvolle Landschaft der Umgebung und die Basilika mit ihrer reichen Geschichte laden Sie zu interessanten Ent-deckungen und erholsamem Verweilen ein. Unsere Häuser liegen abseits des Großstadttrubels, sind aber bequem und schnell von München
aus zu erreichen ...“. Oder: „Hier ist was los! Das liegt zum einen an der traumhaften Lage, abgeschieden von Wohngebieten inmitten eines Waldes, zum Zweiten an unserer Basilika, die zum Feiern einlädt, zum Dritten aber auch an den vielfältigen Möglichkeiten, die unser Haus, die Kirche, der Wald und die große Wiese zusammengenommen bieten.“
Besondere Herausforderungen dürfte die Zukunft vor allem bei der Modernisierung des Produktangebots und Marketings für den Petersberg bereithalten. Die Auflösung traditioneller, ländlicher Lebenswelten beziehungsweise deren Ausdifferenzierung im Lichte moderner Lebensstil-
Trends macht die Angebotsausrichtung einer Bildungseinrichtung für den ländlichen Raum und seine Bevölkerung wesentlich komplizierter. Vielleicht hat eine Landvolkshochschule am Rande einer Metropole in Zukunft sehr viel mehr mit städtisch geprägten Bedürfnissen zu tun, als die Programmverantwortlichen sich heute vorstellen können? Der
Eintrag einer jungen Frau aus München im Gästebuch der Landvolks-hochschule erscheint uns symptomatisch zu sein: „Hab euer Programm heute durchgeblättert und mir schon einige Knicke an die Ecken gemacht. Eine gute Mischung, allerdings war ich auch irritiert. Die für mich interessantesten Angebote sind leider durchweg für Männer, wenn es um Naturerfahrung und Bewegung geht. Für Frauen finden sich Märchenerzählen und Elisabeth von Thüringen. Woran liegt dieses konservativ geprägte Programm? Angebot oder Nachfrage?“
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Name des Kunden: Ökologiestation Lahr
Name des Projektes: Auf der Suche nach dem Sponsor
Projektbeschreibung:
Das Leitungsteam der Ökologiestation Lahr besteht aus Umweltbildungs-PionierInnen. Sie haben die Ökologiestation aufgebaut und ein stetiges Wachstum der Teilnehmerzahlen erreicht. Solche Menschen sind nicht damit zufrieden, einen bestimmten Ausbaustand nur zu halten, sondern sie benötigen neue Herausforderungen und Chancen. Jedoch sind Antje Kirsch und Jörg Streib auch über die Phase hinaus, in der durch zusätzliches unbezahltes Engagement Organisationsdefizite kompensiert
werden, um den pädagogischen und unternehmerischen Erfolg zu sichern.
Ein strategisches Ergebnis der stratum®-Beratung war, gezielt nach geeigneten Sponsoringpartnern in der Wirtschaft zu suchen, um so die ökonomische Effizienz der Einrichtung zu steigern und von staatlichen Fördergeldern unabhängiger zu werden. Zuerst schien dieses Ziel auch
erreichbar, denn bald konnte ein regionales Unternehmen als Unterstützer gewonnen werden. Doch aus firmeninternen Gründen, blieb es nur bei einer einmaligen Spende für das interkulturelle Projekt der Ökologiestation. In der darauf folgenden Zeit zeigte sich für die Projektleitung dann mehr und mehr, dass die professionelle Suche nach Sponsoring-partnern und der Aufbau eines stabilen Netzwerkes über ihre Zeitkapazitäten hinausgingen.
Das Beispiel der Ökologiestation Lahr zeigt auch, dass wichtige strategische Modifizierungen ohne den Rückhalt im Trägerverein häufig nicht erreicht werden können, denn hierzu müssen alle Verantwortlichen von der Notwendigkeit der Maßnahmen überzeugt sein und an deren Umsetz-ung Interesse haben. Aus diesem Grund legt die stratum®-Beratung einen so großen Wert auf die Einbeziehung aller hierarchischen Ebenen in den Beratungsprozess, was in diesem Fall jedoch nicht möglich war und die Beratung an systembedingte Grenzen stoßen ließ.
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Name des Kunden: ErlebnisWald Trappenkamp
Name des Projektes: Multipler Lernort für Nachhaltigkeit
Projektbeschreibung:
Als stratum® bei ihr war, wusste die Leiterin des ErlebnisWaldes Trappenkamp noch nicht, welche höheren Aufgaben auf sie zukommen
würden. Inzwischen ist sie als Abteilungsleiterin des Fachbereichs III in den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten zusätzlich für alle Gemeinwohlaufgaben in den Landesforsten zuständig. Der Umzug an einen Haupt-Schreibtisch in Neumünster werde sie jedoch nicht davon abhalten, viel Zeit im ErlebnisWald zu verbringen, sagte sie der Presse. Die Leitung des ErlebnisWaldes liegt Anne Benett-Sturies am Herzen, denn hier kann sie kundenorientiertes Dienstleistungsdenken praktizieren und fördern, kreative Teams zusammenstellen und die Lust an der
Leistung fördern.Da der Zuschnitt der Organisation als Teil der neuen Forstanstalt nur begrenzt von Anne Benett-Sturies und ihrem Team im ErlebnisWald beeinflusst werden konnte, lag ein Schwerpunkt der Ergebnisse, die die stratum®-Beratung in Trappenkamp erzielen konnte, auf der Innen-perspektive. Im Interview, das nach der Entscheidung über die künftige Struktur des ErlebnisWaldes stattfand, berichtet Anne Benett-Sturies über die Auswirkungen auf die innere Organisation, die Teambildung und das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter.
Das Gespräch beleuchtet indirekt auch die hohe Bedeutung, die unter-
nehmerisches Denken in der Leitungsfunktion von öffentlichen Einrichtungen entfalten kann. Führungskräfte, die es auf der einen Seite verstehen, die Interessen von Politikern für sich zu nutzen, und die sich
auf der anderen Seite auch durch die Mentalität und die Mechanismen des öffentlichen Dienstes nicht davon abhalten lassen, unternehmer-
ischen Elan zu entwickeln, sind ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung im Non-Profit-Sektor. Dass auch Ministerialverwaltungen die Bedeutung solcher „human ressources“ einzuschätzen wissen, beweist der Weg der Leiterin.
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Name des Kunden: Crenatur
Name des Projektes: Mit Naturerlebnis-Pädagogik erfolgreich in die wirtschaftliche Unabhängigkeit
Projektbeschreibung:
Wenn man die Entwicklung von CreNatur betrachtet, so kann man fast von einem Musterfall eines stratum®-Beratungsprozesses sprechen. CreNatur-Geschäftsführerin Sandra Knümann hat das Unternehmens-konzept entlang ihrer persönlichen Erfahrungen in der Umweltbildung
entwickelt und dank ihrer fachlichen Kompetenzen als Diplom-Pädagogin in eine neue, zukunftsfähige Form gegossen. CreNatur verbindet in
diesem neuartigen Konzept die Erfolgsgeschichte der Erlebnispädagogik mit modernen Ansätzen der ökologischen Bildung. Schon seit rund zehn Jahren ist Sandra Knümann bereits mit diesem Konzept auf dem Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig.
Die stratum®-Beratung setzte zeitlich an einem Punkt ein, an den viele Gründungen kommen: ein weiteres Wachstum des Unternehmens ist
nur möglich, wenn sich die Gründerin neu definiert, das heißt, künftig nicht mehr Fachkraft, Organisationsmanagerin und Unternehmerin in einem ist, sondern fachliche und Managementaufgaben zu delegieren beginnt, um in erster Linie Unternehmerin zu sein. Menschen wie Sandra Knümann, die unternehmerisches Denken „im Blut“ haben, ste-hen vor einer weiteren Herausforderung: Privatleben und Unternehmen müssen vereinbar sein. Kurz nachdem die stratum®-Beratung stattgefunden hatte, wurde Sandra Knümann zum zweiten Mal schwanger. Ein Außenstehender hätte dies als Entscheidung gegen das Unter-nehmen verstehen können. Sandra Knümanns Beispiel zeigt, dass es
auch anders geht. Sie ist heute mit ihren beiden Kindern und ihrem Unternehmen auf einem guten Weg.
Wenn man danach fragt, was erfolgreiche Unternehmertypen wie
Sandra Knümann von weniger erfolgreichen Gründern unterscheidet, ist eine der Antworten: die Umsetzungskraft. Sandra Knümann hat alle Ergebnisse des Beratungsprozesses schnell und konsequent umgesetzt, um aus diesen Erfahrungen zu lernen. Beispielweise hatten wir während
der Beratung festgestellt, dass das Stakeholder-Umfeld von CreNatur zwar groß war, aber in der Stakeholder-Datei nur sehr wenige Namen standen. Zwei Wochen nach dem Beratungs-Workshop schickte Sandra Knümann uns eine E-Mail und meldete die Erweiterung der Stakeholder-Datei auf 150 Adressen – die seither auch alle regelmäßig einen kurzen Newsletter von CreNatur erhalten. Unternehmer sehen Hindernisse, um sie zu überwinden. Nicht-Unternehmer lassen sich von Hindernissen abschrecken …
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Name des Kunden: WaldMobil Stuttgart
Name des Projektes: Von der Umweltpädagogin zur Managerin
Projektbeschreibung:
Die Situation der mobilen Waldpädagogin, die am Haus des Waldes in Stuttgart angesiedelt ist und als Träger die Schutzgemeinschaft Wald, Landesverband Baden-Württemberg e. V. hat, ist in zweierlei Hinsicht aufschlussreich. Zum einen illustriert sie die mentalen Barrieren, die bei vielen Akteuren der Umweltbildung bestehen, ihr Unternehmen größer zu machen. Obwohl ihnen irgendwann die tägliche „Knochenarbeit“ im
direkten Einsatz mit Schulklassen und Jugendgruppen in der Natur zu
viel wird, können sie sich nur schwer vorstellen, von der Umweltpädago-gin zur Managerin zu werden. In der stratum®-Beratung geht es in solchen Fällen darum, die Optionen dafür aufzuzeigen, sie plastisch werden zu lassen und die Bedingungen für eine solche Karriereplanung zu diskutieren.
Die wichtigste Voraussetzung für eine solche individuelle und berufliche Entwicklung ist die Vorstellung, dass aus dem, was man täglich in einer Art von Rund-um-Zuständigkeit selbst erledigt, ein arbeitsteiliger Prozess wird, der Möglichkeiten eröffnet, den Betrieb zu vergrößern, den Markt zu erweitern und die eigene Dienstleistung zu skalieren. Im Fall des Stuttgarter WaldMobils begann das Nachdenken bei der Vorstellung, ob es statt einem nicht zwei, drei, vier oder gar zehn WaldMobile nach dem bestehenden Modell geben könnte. Diese Aussicht entwickelte eine sichtbare Faszination für Nicole Fürmann.
Aber gleichzeitig mit der Wachstumsidee entstand auch das Bewusstsein der eigenen Grenzen, die auf dem Weg von der eigenverantwortlichen Projektleiterin mit begrenztem Spielraum zur Umweltbildungsunternehmerin sichtbar wurden. Wie stelle ich für meine Geschäftsidee einen Businessplan auf? Wie positioniere ich mich als Geschäftspartnerin gegenüber Institutionen, mit denen ich bisher nicht auf gleicher Augen
höhe verhandelt habe? Wo finde ich die geeigneten Partner und Unter-
stützer für mein Umweltbildungs-Startup? Soll ich wirklich die Annehm-lichkeiten des Angestelltendaseins aufgeben?
An dieser Stelle zeigt sich, dass die bestehenden Träger- und Organi-sationsstrukturen nicht darauf eingestellt sind, unternehmerische Spin-offs zu unterstützen, die innerhalb ihrer Strukturen entstehen könnten.
Die öffentlichen Trägerstrukturen, die Trägerverbände und Stiftungen
wären gut beraten, im Rahmen ihrer Personal- und Organisationsent-wicklung solche unternehmerischen Potenziale gezielt zu suchen und zu fördern.
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Name des Kunden: Kempodium Kempten
Name des Projektes: Alles Möbel, oder was?
Projektbeschreibung:
Als die stratum®-Berater im Kempodium aktiv waren, wurde die Idee eines Gebrauchtwarenkaufhauses gerade heiß diskutiert. Inzwischen hat dieses Kaufhaus unter dem Namen „Kaufhaus Allerhand“ seine Pforten
geöffnet. Es liegt zwar direkt gegenüber dem Kempodium, wird dennoch, wie Kempodium-Geschäftsführer Martin Slavicek beobachtet, oft nicht
mit der Muttereinrichtung in Verbindung gebracht. Als eine der Schwie-rigkeiten, die sich auch im Beratungsprozess herausgestellt haben, kämpft das Kempodium mit einer marketingtauglichen und griffigen Definition
seines zentralen Zwecks. „Selbermachen“ steht im Mittelpunkt der Mission des Kempodiums, doch sind die Motive der Kunden und Nutzer sicher
vielfältiger. Die Werkstätten und das Gebrauchtwarenkaufhaus des Kempodiums sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Zum einen Menschen mit schmalem Geldbeutel, die günstige Möbel kaufen oder sie sich selbst
zusammenbauen wollen. Zum anderen kreative Individualisten, die etwas Ausgefallenes suchen und es sich gegebenenfalls sogar lieber selber bauen. Kann man zwei so verschiedene Zielgruppen gleichzeitig bedienen?
Neben dieser „Lifestyle“-Schiene des Produkt- und Dienstleistungsange-bots gibt es eine pädagogische, die sich an Schulklassen, Jugendgruppen und Familien wendet und die Defizite des Schulsystems bei der hand-
werklich-praktischen und handwerklich-kreativen Potenzialentwicklung junger Menschen ausgleichen möchte. Wobei ein auffallendes Ergebnis
unserer Erfahrungen ist, dass Schulklassen aus der Stadt Kempten manchmal schwerer das Geld für solche Schulergänzungserfahrungen
aufbringen als Schulkassen aus dem wohlhabenderen Umland. Ein dritter Dienstleistungsnutzen entsteht im Kempodium durch die Beschäftigungswirkung der Werkstätten. Mehrere junge Schreiner haben die Werkstätten des Kempodiums bereits genutzt, um ihre Selbstständigkeit vorzubereiten. Und zwei teilzeitbeschäftigte weibliche Schreinerinnen verbinden derzeit im Kempodium Familie und Beruf.
Das Kempodium gehört zu den positiven Beispielen von Projekten, die nach einer stiftungsbasierten Initiierungsphase in die eigenfinanzierte Unabhängigkeit gehen. Auch wenn vielleicht nicht mehr als 70 bis 80 Prozent des Etats selbst erwirtschaftet werden können, ist diese Quote
für vergleichbare Einrichtungen beachtlich. Ein Management, das die wirtschaftliche Herausforderung annimmt und die strategischen Fragen
nicht völlig dem operativen Tagesgeschäft unterordnet, wird die Zukunftschancen zu nutzen wissen.
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Name des Kunden: Ökologisches Schullandheim Gersheim
Name des Projektes: Abnabeln vom Ministerium
Projektbeschreibung:
Der Anfang war komfortabel. Das Ökologische Schullandheim „Spohns Haus“ im saarländischen Gersheim hatte einen langen Planungsvorlauf, während dessen bereits hauptamtliches Personal – inklusive des Geschäftsführers – eingestellt war. Als nach dem Ende der Baumaßnahmen der Geschäftsbetrieb aufgenommen wurde, gab es weitere Geburtshilfe durch das Umweltministerium in Form von großzügig an Schulen verteilten Gutscheinen, die durch einen ersten kostenlosen
Aufenthalt zu Dauerkunden des Schullandheims gemacht werden sollten. Gleichzeitig wurde jedoch signalisiert, dass das Schullandheim nicht auf Dauer ohne ein betriebswirtschaftliches Konzept auskommen werde.
Denn die Idee, zu einem wesentlichen Teil auch wirtschaftlich tragfähig zu werden, stand von Anbeginn im Stammbuch von Spohns Haus.
Als der stratum®-Prozess in Gersheim begann, waren die Konsequenzen dieser Herausforderung kaum jemandem klar. Weder dem Vorstand noch der Geschäftsführung, weder den Umweltpädagogen noch der Hauswirtschaftsleitung. Die Strategieberatung führte sehr schnell zur Konfrontation mit der Realität und wirkte deshalb zu Beginn auf die Mitarbeiter teilweise wie ein Schock. Das Bewusstsein musste erst
wachsen, dass an vielen Stellen des Betriebs die Weichenstellungen
erfolgen, die über die Zukunftsaussichten entscheiden. Obwohl der Geschäftsführer von Anfang an sehr offen für betriebswirtschaftliches Denken war, war die Praxis der Unternehmensführung noch keines-
wegs durch Zielorientierung, Überprüfung der Ergebnisse und ein systematisches Qualitätsmanagement geprägt. Im Führungscoaching stellte sich heraus, dass neben betriebswirtschaftlicher Rationalität vor allem
auch emotionale Teamleader-Kompetenzen und Kommunikationsstärke
gefragt sind. Wie in vielen anderen Einrichtungen auch hatte der stratum®-Prozess in „Spohns Haus“ die Funktion, den Träger-Vorstand enger in die Unternehmensführung einzubinden und auf seine Verantwortung für die strategische Steuerung der Einrichtung zu verpflichten. Die Ausrichtung auf eine zentrale Funktion in der im Entstehen begriffenen Biosphären-region Bliesgau („Tor zur Biosphäre“) war ein Ergebnis der Beratung,
das vom Vorstand aktiv mit erarbeitet worden ist.
Dass der Beratungsprozess wirklich Dinge in Gang setzen konnte, lässt sich im Fall des Schullandheims an personellen Veränderungen ablesen. Im Interview berichtet der Geschäftsführer von der Entscheidung einer langjährigen Mitarbeiterin, ihre Stelle aufzugeben – vor der Beratung hätte sich weder die Mitarbeiterin noch die Organisation vorstellen können, dass dies eine gute Entscheidung für beide Seiten sein könnte, die Klarheit und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Inzwischen hat
auch der Geschäftsführer den Betrieb zu Gunsten einer besseren Alternative verlassen und der bisherige erste Vorsitzende, ein Schulleiter und aktiver Verfechter des Schullandheimgedankens, übernimmt die Leitung des Hauses. Bildlich gesprochen könnte man sagen, dass jetzt der Motor in der Organisation an der richtigen Stelle sitzt, während
man vorher dort das Getriebe installiert hatte – eine intelligente Schaltstelle, die ohne Antriebsunterstützung auskommen musste.
Der Prozess in „Spohns Haus“ zeigt, dass die Entwicklung von Organisationen immer auch die Entwicklung von Menschen ist. Das ist der Grund, warum der stratum®-Prozess so großen Wert auf die
partizipatorische Einbindung möglichst vieler Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen und aus allen Funktionsbereichen einer Einrichtung legt.
Mehr zu diesem Beratungsprozess lesen Sie im Buch "Nachhaltigkeit ist Veränderung", ISBN 978-3-503-12071-0.
Name des Kunden: Umweltbildungszentrum Licherode
Name des Projektes: Absicherung durch Innovation
Projektbeschreibung:
Das Umweltbildungszentrum Licherode ist ökologisches Schullandheim, Naturerlebnis-Spielplatz, Tagungshaus mit regional-ökologischer Küche, Faktor der Dorf- und Regionalentwicklung, Lehrerfortbildungseinrichtung und Kulturveranstalter. „Licherode“, wie das Haus in einer markenähnlichen Verschmelzung mit seinem Standort genannt wird, ist in vielen Bereichen ein leuchtendes Vorbild für andere ähnliche Initiativen in der Umweltbildung. Sein Mitbegründer und Leiter, Klaus Adamaschek, fungiert nicht selten als Berater für andere Einrichtungen und als Gut-achter. Brauchte er die Beratung durch stratum® wirklich?
Klaus Adamaschek weiß, dass die ständige Bewegung, Veränderung
und Innovation sein vielgestaltiges Schullandheim zu dem gemacht hat, was es ist. Das Interesse, etwas dazu zu lernen und neue Verbindungen zu knüpfen, war es auch, was ihn dazu bewogen hat, sich am stratum®-Prozess zu beteiligen. Als Bildungsunternehmer fühlt er sich
schon lange, darin konnte ihn stratum® nur bestärken. Strategisches Denken zur Sache aller Mitarbeiter zu machen, dieses Denken einmal
systematisch auf seine Einrichtung anzuwenden und das ganze Team
dabei einzubeziehen, das war der Mehrwert, den die Einrichtung in
Licherode aus dem stratum®-Prozess mitnehmen konnte.Dem Leser wird einiges auffallen, was den Erfolg des ökologischen Schullandheims in Licherode ausmacht. Die geschickte Kombination der verschiedenen Dienstleistungssparten ist einer dieser Erfolgsfaktoren, die starke Verankerung in der Region ein anderer. Eine entscheidende Aussage macht Klaus Adamaschek am Ende des Interviews, wenn er Wirtschaftlichkeit und Marktorientierung mit einer durchgängigen wertebezogenen Konzeption verknüpft, für die „Licherode“ steht. Während oftmals in der Umweltbildungsszene diese beiden Pole – hier wirtschaftlicher Erfolg, dort Werteorientierung – als unvereinbar und feind-
lich angesehen werden, kann Klaus Adamaschek mit seinem Haus be-
legen, dass in der Verknüpfung der beiden polaren Aspekte die gesuchte Intelligenz und Entwicklungsperspektive steckt.
Das Umweltbildungszentrum will sich nicht als strahlendes Vorbild der Welt offerieren. Auch hier sehnt sich das Management nach stärkerer Absicherung und träumt von ruhigeren Zeiten. Es ist ein sympathischer Zug, wenn ein Einrichtungsleiter sich diese Sehnsucht zugestehen kann.
Sie wird nicht erfüllt werden, das weiß er selbst.
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Name des Kunden: Umweltbildungszentrum Listhof (Reutlingen)
Name des Projektes: Wachstum in der Biosphäre
Projektbeschreibung:
Im Listhof setzte die stratum®-Beratung ein, als ein neuer Vorsitzender vor kurzem sein Amt angetreten hatte. Dieser Vorsitzende – ein pensionierter Manager – ersetzte die fehlende Geschäftsführung des Umweltbildungszentrums. Obwohl er einen guten Job machte, stellte sich im Lauf der stratum®-Beratung heraus, dass die Konstruktion auf Dauer keine gute Lösung darstellte. Immer wieder ergeben sich in Beratungsprozessen ähnliche Konstellationen, bei denen allen Beteiligten klar wird, dass suboptimale Organisationsstrukturen auch Aus-
wirkungen auf die Entwicklungschancen der Einrichtung haben. Keine Organisation kann ihre Marktchancen optimal nutzen und sich erfolgreich nach außen orientieren, solange Schwachpunkte in der Organisationsstruktur bestehen. Denn die Kompensation dieser Schwachpunkte kostet Energien und erzeugt Unklarheiten und Unsicherheiten.
Das Umweltbildungszentrum Listhof ist ein gutes Beispiel dafür, dass im stratum®-Prozess eine offene und für alle Mitarbeiter tragbare Auseinandersetzung um solche organisationsstrukturellen Probleme möglich ist. Erst dadurch wird am Ende der Blick frei für Entwicklungsoptionen. Im Falle des Listhofs bestehen neue Möglichkeiten insbesondere
durch die Aufgaben, die das Umweltbildungszentrum in Hinblick auf das Biosphärengebiet Schwäbische Alb erwarten. Durch die gezielte strategische Ausrichtung und Erweiterung des Angebotes im Hinblick auf
das Biosphärengebiet haben sich schon einige zukunftsweisende Entwicklungen und Kooperationen ergeben, die die Position der Einrichtung in der Region aufwerten. Das erweitert den Handlungsspielraum und steigert die Motivation aller Beteiligten.
Dass personelle Entscheidungen oft länger dauern, ist ein Fakt. Auch
das Umweltbildungszentrum brauchte ein Jahr, bis es möglich wurde,
die vakante Geschäftsführerposition auszuschreiben. Manche Perso-
nalie entscheidet sich aber auch schneller. So wurde eine freie Mit-arbeiterin unmittelbar nach dem Abschluss der stratum®-Beratung als Fundraiserin fest ins Team des Umweltbildungszentrums übernommen. Die betreffende Mitarbeiterin hatte die Chance genutzt, sich schon während des Beratungsprozesses für entsprechende Aufgaben zu empfehlen.
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Name des Kunden: Lernort Nackte Mühle, Osnabrück
Name des Projektes: Nachhaltigkeitslernen nah am Menschen
Projektbeschreibung:
Der stratum®-Prozess im Lernort Nackte Mühle war auch eine Er-
fahrung für die Berater. Denn die Nackte Mühle ist nur eine Teilaktivität des Vereins für Jugendhilfe. Kann man in einem Beratungsprozess strategische Fragen klären, wenn die Gesamtstruktur der Organisation außer Betracht bleibt? Im Fall der Nackten Mühle war es möglich, weil die auch für den Verein insgesamt tätige Geschäftsführerin im gesam-
ten Beratungsprozess mit dabei war. Dennoch – das zeigt stellenweise auch das nachstehende Interview – bleiben Handlungsebenen im Unklaren. Die Bedeutung, die die Nackte Mühle für die Vereinspolitik hat,
konnte nicht explizit behandelt werden, der Austausch zwischen der operativen Basis und dem Management, der ein Grundelement des stratum®-Prozesses darstellt, bleibt rudimentär.
Die Nackte Mühle steht für ein Umweltbildungsprojekt, das die soziale Dimension von Nachhaltigkeit in das Zentrum seiner Kompetenz aufge-
nommen hat. Die sozial- und arbeitspädagogischen, familienunterstützenden Qualitäten der Arbeit des Nackte Mühle-Teams adressieren einen steigenden Bedarf in unserer Gesellschaft. Osnabrück konnte sich nicht zuletzt wegen dieser Potenziale den Ruf einer familiengerechten
Stadt erwerben. Bisher nahm nur der Landkreis Osnabrück am Audit
„Familie & Beruf“ teil. Bei den Freizeitangeboten für Kinder und
Jugendliche gehört die Stadt Osnabrück immerhin zu den TOP 25 unter Deutschlands Städten (nach Familienatlas 2007) – das Engagement der Nackten Mühle dürfte zu diesem Ranking beigetragen haben.
Die Pflege von Stakeholderkontakten unter strategischen Vorzeichen gehört zu den wichtigsten Aufgaben, die sich der Einrichtung auf dem Weg
in eine sichere und produktive Zukunft stellen.
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Name des Kunden: Wasserwirbel (Coburg)
Name des Projektes: Kleines Umweltbüro vor strategischen Herausforderungen
Projektbeschreibung:
Das Büro „Wasserwirbel“ ist ein Ein-Frau-Unternehmen, also keine Organisation wie all die anderen in diesem Buch vorgestellten Interviewpartner. Der stratum®-Prozess funktioniert auch in diesem Fall, weil Susanne Reich, die Inhaberin von „Wasserwirbel“ eine unternehmerisch denkende Frau ist. Mit der stratum®-Beratung hat sie ihre Unternehmerinnen-Identität gefestigt und sich klare Ziele gesetzt. Gleichzeitig hat sie gelernt, sich nicht zu sehr festzulegen, sondern ihr
Geschäft im Spannungsfeld zwischen eigener Kompetenz und Markt-erfahrungen zu entwickeln.
Das Interview gibt Hinweise, wo der Unterschied zwischen freiberuf-
lichen Umweltbildnern und selbstständigen Umweltbildungs-Unternehmern liegt. Ein Freiberufler offeriert seine persönlichen Dienste
und erbringt die Leistung gegenüber dem Kunden direkt. Deshalb ist sein Geschäft immer an seine Person gebunden und kann nur soweit ausgeweitet werden, wie die psycho-physischen Kapazitäten des Freiberuflers dies zulassen. Hingegen produziert ein Bildungs-Unter-nehmer einen Mehrwert, der im Prinzip unendlich skalierbar ist, denn er kann seine Idee auf andere übertragen, die sie (mit-)ausführen. Susanne Reich ist auf diesem Weg von der Freiberuflerin zur Unterneh-merin. Sie will als Umweltbildnerin nicht mehr „selbst in jeden Bach
steigen müssen“. Als Kunden hat sie Bildungsträger, Schulausstatter, Landkreise, Museen usw. Sie arbeitet mit Honorarkräften und plant,
eine Mitarbeiterin anzustellen, die sie im Betrieb entlastet. Nicht irgendwann, sondern in einem absehbaren Zeitraum – „zwischen 65
und 70“ – möchte sie ihr kleines Unternehmen mit Gewinn verkaufen.
Das macht eine Unternehmerin aus!
Der Leser wird sicherlich weitere Indizien dafür finden, dass Susanne Reich auf dem Weg zur Unternehmerin ist. Beispielsweise ihre realistische Einschätzung des Begriffs „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Während Umweltbildner oft noch an die Magie dieses Begriffes glauben, weiß Susanne Reich, dass diese Magie aufgrund des hohen Erklärungsbedarfs nur mit viel Einsatz über die enge Welt von Förderanträgen an Bildungs- und Umweltministerien hinaus reicht.
Mehr zu diesem Beratungsprozess lesen Sie im Buch "Nachhaltigkeit ist Veränderung", ISBN 978-3-503-12071-0.