Jäher Einstellungsstopp, stornierte Suchaufträge, massiver Umsatzrückgang: 2020 war ein Horrorjahr für Executive Search Consultants in der gesamten Welt. Auch in Deutschland verbuchten die Kopfjäger ein dickes Minus. Jetzt gehe es aber wieder aufwärts, so der Bonner Beraterverband BDU mit Blick auf eine gestern veröffentliche Studie.
Laut der Studie „Personalberatung in Deutschland 2021“ hatte die Corona-Pandemie zu einer deutlichen Zurückhaltung vieler Unternehmen bei Einstellungen geführt. In der Folge brachen die Honorarumsätze der Headhunter um acht Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein. 2019 hatten die Personalberater noch insgesamt 2,5 Milliarden Euro Honorar kassiert.
Im laufenden Jahr aber werden die Berater schon wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren,
und zwar „kraftvoll“, wie der Verband betont. Genauer: Die für die BDU-Studie befragten Consultants erwarten für 2021 ein Umsatzplus von sage und schreibe 15 Prozent.
„Markt hat sich wieder erholt“
Der Markt habe sich wieder erholt und liege am Ende des zweiten Quartals 2021 „sogar auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie“, sagt BDU-Vizepräsident Wolfram Tröger (Foto).
42 Prozent der befragten Headhunter sagen, dass sie aktuell über ihren Budgetplanungen liegen, weitere 41 Prozent beschreiben die Geschäftslage als „befriedigend“: Bei den Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate und damit bis Ende 2021 gehen 60 Prozent der Befragten von einer weiteren Verbesserung aus. Nur fünf Prozent der Personalberater befürchten, dass sie schlechter abschneiden werden.
Steigende Nachfrage in allen Branchen
Die Executive Search Consultants rechnen im laufenden Jahr mit einer deutlich steigenden Nachfrage aus den unterschiedlichsten Sektoren der Wirtschaft, insbesondere aber aus den Branchen Chemie/Pharma, Handel, Gesundheit und Konsumgüter.
Die Entwicklung des Kerngeschäfts der Consultants – systematische Suche, Auswahl und Gewinnung von Fach- und Führungskräften – spielt bei dem Comeback die zentrale Rolle. Die Befragten gehen hier von einem Plus von knapp 17 Prozent im Jahr 2021 aus. Im Vorjahr war der Umsatzrückgang in diesem Segment besonders schmerzhaft. Die Personalberater hatten hier ein Minus von fast elf Prozent zu beklagen.
Jetzt aber sind die Befragten rundum optimistisch – auch wenn es um die Nachfrage nach HR-Beratung im Allgemeinen sowie um die sogenannte Managementdiagnostik geht. Für diese beiden Beratungsfelder rechnen die Consultants mit einem Plus von knapp zehn bzw. rund sieben Prozent.
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9. Juli 2021 / Text: pan / Foto: BDU